Das polnische Duo meldet sich mit einem Paukenschlag zurück. Über 5 Jahre, seit der letzten Veröffentlichung, sind dabei ins Land gezogen. Produktionstechnisch hat man den (passenden) Nagel auf den Kopf getroffen: Das Ganze klingt roh und naturbelassen, ohne aber an Kraft und Volumen einzubüßen. Die Aufmachung istschlicht verfehlt aber dennoch seine Aussage nicht.
Jetzt aber zur Musik: Wie zwei Seiten einer Münze wartet „Radical Declaration“ sowohl mit einer Fülle an tollen Momenten auf, die sich auf der knappen halben Stunde Laufzeit in fast verschwenderischer Fülle darbieten, als auch mit durchdachten, komplexen und sich oft erst nach mehrmaligem Hören erschließenden Kompositionen. „Radical Declaration“ ist der perfekte Soundtrack zum fanatischen Teil der Szene. Black Metal ist das eine, diese bösartige Walze das andere. Auch auf ihrem vierten Album seit 1998 bleiben sich die ihrem Stil treu und haben es tatsächlich geschafft, als Black-Metal-Band einen unverkennbaren Stil zu kreieren. Dazu trägt erheblich die für Black Metal recht untypische Gitarrenarbeit von Necro bei, der einerseits wirklich böse Melodien entwickelt hat, andererseits seine Mischung aus Growl- und Schweinetönen perfektioniert hat. Ein ums andere Mal wird die kommende sinistre Melodie dezent in den vorhergehenden Part als gepickte Töne eingeschleust, bevor sie mit wirklich mächtigen Riffs die Oberhand gewinnt. Aber keine gute Black-Metal-Band ohne guten Growler und da ist Necro mit seiner Armeehose sowie weißem Unterhemd und seiner angenehmen fiesen Stimme eine unangefochtene Macht. Kernige Härte und Eingängigkeit geben der Scheibe die nötige Kompaktheit, und klingt ein wenig nach 1995 beziehungsweise der auf dieses Jahr folgenden Dekade.
Fazit: SELBSTMORD knallen uns vom Start weg eine gute Black-Metal-Spielweise vor den Latz. Produktion, Songwriting und Handwerk sind abartig gut, also nicht verpassen, diese Truppe, bevor sie größer wird. Diesem Album muss Aufmerksamkeit geschenkt werden. Erhältlich als CD Version bei Darker than Black und später auch auf Vinyl.
(6 von 6 Punkten /Sturmglanz)
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